Den König spielen immer die anderen
Aus einem Interview mit Sylvana Schneider
vom 15. Mai 2022
Lesedauer: 3 Minuten.
Sylvana Schneider spielt seit Januar 2022 im TAK Ensemble und war unter anderem in Dantons Tod / Der Auftrag (2022) und Der zerbrochne Krug (2023) zu erleben. In König Richard III (2022) übernahm sie die Titelrolle, aktuell ist sie als Ophelia in der TAK-Produktion Hamlet (2023) zu sehen. Im Rahmenprogramm zu Hamlet liest sie am 24. Oktober 2023 aus der Biographie von Harry Windsor «Reserve».
Verlässlichkeit und Teamplayer
«Es geht um den gegenseitigen Respekt»
Sylvana Schneider: Das Ensemblespiel ist das Spannendste an diesem Beruf, es funktioniert nicht ohne Ensemble, ohne Team. Egal, ob grosse oder kleine Rolle: Es ist ganz wichtig, dass man sich mit voller Aufmerksamkeit in die Probenarbeit einbringt.Ich versuche meinen Beruf so auszuführen, dass ich für ein grosses Ganzes arbeiten kann, mein Können, meine Talente mit hineingebe. Und dann will ich auch Respekt entgegengebracht bekommen.
Ich spiele gerne grosse Rollen, aber nicht nur. Das Wichtigste ist, dass allgemein wahrgenommen wird, dass Theater kein Egotrip ist. Es geht mir in der Hauptsache um den gegenseitigen Respekt.
König Richard III
«Den König spielen immer die anderen»
Sylvana Schneider: Bei meiner Besetzung als Richard in der TAK-Produktion war es das erste Mal, dass ich vor so eine umfangreiche Aufgabe gestellt wurde, auch energetisch. Die Figur verlässt das gesamte Stück über die Bühne nicht, das ist neben den inhaltlichen Dingen auch eine Kraftfrage.
Ich habe versucht, mit einer hohen Sensibilität damit umzugehen, dass ich jetzt eine Rolle spiele, die viel Konzentration auch von Seiten der Regie verlangt. Ich hoffe, es ist mir gelungen, alle zu sehen, die da sind. Und dankbar zu sein, für all die Arbeit der Kolleginnen. In meiner Erinnerung waren die Proben zu Richard sehr, sehr positiv.
Viel zitiert, aber es stimmt halt: Den König
Mitspieler Publikum
«Lieber gleich ehrlich und direkt in Kontakt kommen»
Sylvana Schneider: Grundsätzlich bin ich an dem Punkt sehr sensibel. Ich finde, das Publikum hat eine Art von Verantwortung, wenn es sich einen Abend anschaut. Das heisst, dass der Einzelne sich darüber bewusst sein muss, dass das kein Kino ist. Die Menschen, die da vorne stehen und angeleuchtet werden, bekommen genau mit, was im Zuschauerraum passiert.
Das verlangt nach einem bestimmten Verhalten. In einem abgedunkelten Zuschauerraum fällt ein Handydisplay einfach total auf. Wenn das Stück oder die Inszenierung einem gar nicht gefällt, sollte man den Mut haben,
Im TAK Ensemble
«Wenn man sich gut kennt, dann läuft es natürlich noch runder»
Sylvana Schneider: Die Arbeit mit dem TAK Ensemble bzw. mit Oliver ist sehr direkt, auch ruhig. Die hohe Konzentration auf das Arbeiten und auf die Produktion verstärkt sich noch durch die Orts-Bezogenheit. Es kommt mir manchmal vor, als wären wir jeweils in der Probenzeit wie in einer «kreativen Konklave», oder in einer Bubble.
In meiner Wahrnehmung erleichtert es den Probenprozess enorm, wenn man sich kennt. Das «Ranpirschen» fällt weg und man gewinnt Zeit für das Stück. Wenn ich auf Kolleg: innen treffe, weiss ich beim Wiedersehen «so tickt er/sie». Das schafft eine hohe Direktheit im Umgang und man kann dann im Miteinander viel weiterkommen.
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