• Schauspiel

Am Boden

George Brant
Deutsches Theater Berlin
Das persönliche Schicksal einer Kampfdrohnen-Pilotin macht die ganze moralische Dimension des modernen Drohnenkrieges erfahrbar – und alle seine politisch-moralischen wie ganz persönlichen Auswirkungen.

Eine F16-Kampfpilotin hat jahrelang selbstbestimmt und unabhängig ihren Traum gelebt: Sie behauptete sich in einer Männerdomäne und verteidigte die Freiheit, die sie selbst am Himmel erlebte. In ihrem Kampfjet waren ihre Gegner auf abstrakter Distanz. Dann wurde sie ungeplant schwanger, blieb als Mutter am Boden und bittet nach drei Jahren um Wiederanstellung. Doch die Kriegsführung hat sich verändert. Eingesetzt wird sie nun als Drohnenpilotin. Von nun an tauscht sie das Blau des Himmels gegen das Grau der Monitore, denn sie fliegt eine Drohne – ferngesteuert aus einem klimatisierten Anhänger in der Wüste. Sie pendelt täglich zwischen Kindergarten und Joystick, zwischen Familienleben und automatisiertem Töten. Nicht in der Luft, sondern am Boden, folgt sie den Befehlen aus dem Kopfhörer, jene abzuschiessen, die andere für schuldig erklären.

George Brants Monolog erzählt vom Verschwimmen von Grenzen, fragt nach Verantwortlichkeit, nach den Konsequenzen der modernen Kriegsführung und danach, wer das Urteil über die Schuldigen spricht. Und er erzählt von einer Kämpferin, die keine Mörderin sein will.

Der amerikanische Dramatiker George Brant schrieb mit «Am Boden» sein bislang erfolgreichstes Stück. Der sorgfältig recherchierte Monolog hat seit seiner Uraufführung 2013 in San Francisco nichts an Aktualität eingebüsst: Er liefert einen packenden Einblick in die Welt des modernen drohnenbasierten Kriegs. «Grounded», so der englische Originaltitel, entwickelt noch dazu sprachlich enorme Zugkraft und zwingt zur Auseinandersetzung mit der Frage, was es gesellschaftlich und moralisch bedeutet, wenn wir Kriegsführung zunehmend ins Virtuelle verlagern und es nur noch eines anonymen Knopfdruckes am anderen Ende der Welt bedarf, um ganze Menschengruppen auszulöschen.

Regie 
Anna Berndt

Bühne 
Carla Satoca Berges 

Kostüme 
Linda Spörl

Dramaturgie 
Franziska Trinkaus

Mit 
Anja Schneider

Live-Musik 
Matze Pröllochs

«Jeden Tag begrüsst mich meine Familie, wenn ich aus dem Krieg heimkomme, jeden Tag»

Pressestimmen

«Anja Schneider als die Pilotin liefert ein knallhartes, nachvollziehbares und augenöffnendes Ein-Frau-Stück über den Drohnenkrieg ab. Kein Für, kein Gegen, ein So-ist-es. Ein Das-tun-wir. Heute, jetzt.» 

Berliner Ansichtssachen, Nicole Haarhoff, 24.04.2019

Addendum

  • Rezension auf Berliner Ansichten: Rezension

  • George Brant erreichte mit Grounded nationale und internationale Aufmerksamkeit, nachdem das Stück 2013 beim Edinburgh Festival und anschließend am Londoner Gate Theatre gespielt wurde. Brant lebt in Cleveland, Ohio.

Preis: CHF 40, 45 | erm. 10 | Schulen CHF 10
Dauer: 1 h 10 min

    In Kooperation mit dem Internationalen Bodensee Festival.

    «Jeden Tag begrüsst mich meine Familie, wenn ich aus dem Krieg heimkomme, jeden Tag»

    Pressestimmen

    «Anja Schneider als die Pilotin liefert ein knallhartes, nachvollziehbares und augenöffnendes Ein-Frau-Stück über den Drohnenkrieg ab. Kein Für, kein Gegen, ein So-ist-es. Ein Das-tun-wir. Heute, jetzt.» 

    Berliner Ansichtssachen, Nicole Haarhoff, 24.04.2019

    Addendum

    • Rezension auf Berliner Ansichten: Rezension

    • George Brant erreichte mit Grounded nationale und internationale Aufmerksamkeit, nachdem das Stück 2013 beim Edinburgh Festival und anschließend am Londoner Gate Theatre gespielt wurde. Brant lebt in Cleveland, Ohio.

      In Kooperation mit dem Internationalen Bodensee Festival.

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