Schauspiel
Nathan der Weise
Gotthold Ephraim Lessing
Staatstheater Mainz
Jerusalem zur
Zeit der Kreuzzüge: Der Jude Nathan verliert Frau und Kinder bei einem Brand.
Christen haben das Haus angezündet. Dem Unbegreiflichen, der Trauer und der Wut
begegnet der Kaufmann nicht mit Vergeltung, sondern mit einer guten Tat. Er
nimmt die Waise Recha bei sich auf, ist ihr ein liebender Vater. Achtzehn Jahre
später – und hier setzt Lessings Drama ein – brennt sein Haus wieder. Diesmal
wird Recha von einem Tempelherrn aus den Flammen gerettet. Die Jüdin und der
Christ verlieben sich ineinander. In dieser Zeit wird Nathan auch noch zum
Sultan bestellt, der Antwort auf eine ganz bestimmte Frage haben will: Welcher
Glaube ist der einzig wahre und richtige?
Lessings
humanistischer Appell an die Menschheit geht über den Aufruf zur Toleranz und
zum friedlichen Nebeneinander der Religionen hinaus. Er ist vielmehr eine
Aufforderung zum Diskurs und zur Beteiligung an der Suche nach Wahrheit. Führt
der Glaube an Menschlichkeit zu einem Weg der sinnvollen Existenz? Ist es
möglich, frei in Würde aus sich selbst heraus zu leben und zu entscheiden –
selbst in aussichtslos scheinenden Situationen?
«K.D. Schmidt hat
den Klassiker ohne aktualisierende Hinzufügung zeitlos inszeniert – hat ihm so
die aufklärerische Ursprungskraft gelassen – den Vorrang des Menschlichen vor
jedweder Religion einzufordern.» Rhein-Zeitung
Regie: K.D. Schmidt
Bühne: K.D. Schmidt / Christoph Hill
Kostüme: Lucia Vonrhein
Licht: Peter Meier
Video: Christoph Schödel
Dramaturgie: Malin Nagel
Mit: Armin Dillenberger, Clemens Dönicke,
Rüdiger Hauffe, Lilith Häßle, Martin Herrmann, Leoni Schulz, Johannes Schmidt,
Anna Steffens, Murat Yeginer
Termine
Dauer: 2h 45m inkl. Pause